In einem am 03.03.2013 gesendeten Radiobeitrag des
Deutschlandradios zum Thema ‚Zivilklausel‘ hat die Studierendenvertretung der
Universität Augsburg ihre Sorgen bezüglich des Baus des Innovationsparks
geäußert.
Der Innovationspark –
ein Projekt der Stadt Augsburg und des Freistaates Bayern, durch das zahlreiche
Unternehmen und Forschungseinrichtungen in Augsburg angesiedelt werden sollen –
entsteht in unmittelbarer Nähe zum Campus der Universität. „Die Befürchtung
ist, dass extrem viele Firmen, die mit militärischer Forschung zu tun haben,
dort tätig sein werden, und die Universität dann in die militärische Forschung
eingebunden wird“, so Kevin Ansorg, studentischer Vertreter in der erweiterten
Universitätsleitung und Mitglied des Studentischen Sprecherrats.
Dass diese
Befürchtung begründet ist, zeigt ein Blick auf die Liste der potentiellen
Kooperationspartner des Innovationsparks. Dort wird unter anderem die Carbon
Composites Group genannt; ein Zusammenschluss mehrerer Firmen, darunter auch
die Unternehmen Cassidian, Eurocopter und MT Aerospace, die allesamt in der
Rüstungsindustrie tätig sind. Zudem hat sich Premium Aerotec, ein Unternehmen,
welches beispielsweise am Bau des Eurofighters und des Tornados beteiligt ist,
bereits direkt neben der Universität angesiedelt.
Neben dieser
bedenklichen lokalen Entwicklung, wird auch die zunehmend militärische
Ausrichtung Deutschlands von Mitgliedern des Allgemeinen
Studierendenausschusses (AStA) besorgt wahrgenommen: „Bei Meldungen wie:
Deutschland liefert wieder wer weiß wieviel hundert Panzer nach Saudi-Arabien.
Oder es wird nachgedacht über einen Drohnenkrieg. Das sind solche Sachen, wo
viele Leute doch wieder anfangen, sich Gedanken zu machen über die Rolle, die
Deutschland spielt“, so Lisa Kolb, hochschulpolitische Sprecherin des AStA.
Ausdruck dieser Sorge
ist die deutschlandweite Zivilklauselbewegung. Bereits 12 Hochschulen haben
eine Zivilklausel eingeführt und sich so für eine friedliche und zivile Ausrichtung
ihrer Forschung und Lehre entschieden. Auch die Initiative Friedliche Uni
Augsburg setzt sich für die Einführung einer solchen Klausel ein und bemüht
sich seit zwei Jahren um einen breiten Diskurs an der Universität. Gerade bei
der Studierendenvertretung stieß sie dabei jedoch oft auf Widerstand.
Die jetzt getroffenen
Aussagen lassen nun auf ein zukünftiges Engagement auch der
Studierendenvertretung für eine Zivilklausel hoffen.
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