Rüstungsexporte stoppen –
Konflikte friedlich beilegen
Aktion Aufschrei –
Rüstungsexporte verbieten
Die
Augsburger Friedensinitiative (AFI) ist Teil der Aktion Aufschrei, eines
Aktionsbündnisses verschiedener Organisationen, die für ein Ende des
Rüstungsexports eintreten. Die Bundesrepublik ist nach den USA und Russland der
drittgrößte Waffenexporteur. Während im Jahr 2010 Exporte im Umfang von 4,7
Milliarden Euro genehmigt wurden, waren es im Jahr 2011 schon 5,4 Milliarden Euro.
Dabei hat die Bundesregierung keine Skrupel, Waffen in Krisenregionen zu
verkaufen oder an Diktaturen zu liefern. Ein Beispiel dafür sind die geplanten
Panzerdeals mit Saudi Arabien, Katar und Indonesien oder die Lieferung von
U-Booten, die als Atomwaffenträger genutzt werden können, an Israel.
Die
Bundeskanzlerin Merkel sieht dagegen im Waffenhandel ein Mittel der politischen
Einflussnahme, auch wenn sie versucht das als „Friedenssicherung“ zu verkaufen.
Auf einer Bundeswehrtagung im Oktober erklärte sie: „Es liegt in unserem
Interesse, wenn wir Partner dazu befähigen, sich für die Bewahrung oder
Wiederherstellung von Sicherheit und Frieden in ihren Regionen wirksam
einzusetzen.“ Die Anwesenden verstanden genau, was gemeint war: Die Regierung
will auch in aktuelle und potentielle Konfliktregionen wie den Nahen Osten oder
Südostasien Waffen liefern. Das solle natürlich unter Wahrung der angeblich so
restriktiven Exportrichtlinien der Bundesregierung geschehen. Diese sind sowieso
reine Augenwischerei, da Waffen über Jahrzehnte genutzt werden können und so
niemand sicherstellen kann, dass sie nicht weiter verkauft oder nach
politischen Umwälzungen doch in Angriffskriegen oder Bürgerkriegen verwendet
werden. Das belegen vor allem die Folgen des Exports von deutschen Kleinwaffen
und deren Munition. Alleine durch Gewehre und Pistolen des deutschen
Waffenherstellers Heckler & Koch haben seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs
wohl mehr als eine Million Menschen ihr Leben verloren.
Nein zu Kampfdrohnen für
die Bundeswehr
Die
Bundesregierung plant, die Bundeswehr nun auch mit bewaffneten Drohnen
auszustatten. Diese unbemannten ferngesteuerten Kampfflugzeuge werden vor allem
in asymmetrischen Konflikten, also in der Bekämpfung von Aufständen und dem so
genannten Krieg gegen den Terror eingesetzt. Gegen eine moderne Luftabwehr oder
gar bemannte Kampfflugzeuge sind Drohnen dagegen weitgehend wehrlos. Die USA,
Großbritannien und Israel verwenden Drohnen auch für „gezielte Tötungen“, also
Angriffe auf tatsächliche oder vermeintliche Terroristen. Diese Angriffe sind
nicht nur staatlich sanktionierter Mord, sie sind zudem völkerrechtswidrig, da
sie auf fremdem Staatsgebiet stattfinden. Ihre Befürworter preisen Drohnen als
„chirurgische Waffen“, die so genannte Kollateralschäden, also getötete oder
verletzte Zivilpersonen vermeiden. Die Realität spricht eine andere Sprache:
Laut den 2012 erschienenen Studien zweier US-amerikanischer Universitäten
forderten die Einsätze von US-Drohnen in Afghanistan, Pakistan oder dem Jemen
nicht nur zahlreiche zivile Opfer, auch unter Frauen und Kindern sondern
verbreiteten in der betroffenen Zivilbevölkerung wegen der allgegenwärtigen
Drohnengefahr Angstzustände und Traumata. Zudem schürten die vielen toten oder
verwundeten Zivilpersonen sogar noch Ressentiments gegenüber den USA und
vereinfachten für Terrorgruppen das Anwerben neuer Mitglieder. Zudem schaffen
die Drohnen-Einsätze außerhalb erklärter Kriegsgebiete gefährliche
Präzedenzfälle für Regierungen in China, Russland und in anderen Staaten.
Die größte
Gefahr bei Drohnen ist aber, dass die Hemmschwelle für deren Einsatz bei politischen
und militärischen Entscheidungsträgern niedriger liegt, da sie für die eigenen
Soldaten risikolos und zudem auch noch billiger als konventionelle
Kampfeinsätze sind. Auch die Drohnen-Operateure neigen durch die Distanz zu
ihren Zielen dazu, eher Raketen abzuschießen, als Piloten in Flugzeugen, man
spricht in diesem Zusammenhang von einer „Playstation-Mentalität“. Wir
befürchten, dass bei einer mit Kampfdrohnen bewaffneten Bundeswehr Vorfälle wie
Kundus zum Normalfall werden.
Keine Rüstungsforschung an
der Universität Augsburg
Die
Informationsstelle Militarisierung in Tübingen (IMI) hat vor drei Jahren eine
Studie zur Militärforschung an deutschen Hochschulen veröffentlicht, laut der
an etwa 60 Universitäten und Hochschulen wehrtechnische und wehrmedizinische
Forschungen betrieben werden. Oft wird sogar verheimlicht, dass es sich um
militärische oder Dual-Use-Forschungsvorhaben handelt, die zivilen und militärischen
Zielen dienen können, ein Beispiel dafür ist die Entwicklung autonomer Drohnen.
Lehrende und Studierende werden so für das Militär eingespannt, ohne davon
Kenntnis zu haben.
Die AFI
unterstützt daher die Forderung von Studierenden und Lehrenden nach Einführung
einer Zivilklausel in die Grundordnung der Universität Augsburg. Darin soll
sich die Universität verpflichten, nur Forschungsvorhaben zu betreiben, die
ausschließlich zivilen Zwecken dienen. Weitere Informationen dazu gibt es bei
der Initiative Friedliche Uni Augsburg (friedliche-uniaugsburg.blogspot.de).
Für Frieden im Nahen und
Mittleren Osten
Im
Bürgerkrieg in Syrien geht es um geostrategische Interessen. Russland möchte
seinen einzigen Militärstützpunkt und Verbündeten im Mittelmeerraum behalten,
Israel, die Golf-Monarchien und die NATO-Staaten wollen dem Iran einen
Verbündeten entziehen und die Kette Iran-Syrien-Hisbollah aufbrechen. Die
Türkei möchte verhindern, dass die Kurden einen eigenen Staat errichten können.
Daher haben die westlichen Staaten primär die Teile der syrischen Opposition
oder syrische Exilpolitiker unterstützt, die durch ihre Forderung nach einem
Sturz der Assad-Regierung eine mögliche Verhandlungslösung verhindert haben. In
dieses Muster passt die Stationierung auch deutscher Patriot-Luftabwehrraketen
an der türkischen Grenze zu Syrien als angebliche Schutzmaßnahme für den
NATO-Partner. Nur sind die Raketen gegen einen Artilleriebeschuss nutzlos – und
es waren Mörsergranaten, die auf türkischem Gebiet einschlugen und auch
Menschen töteten. Gut geeignet sind sie dagegen für die Durchsetzung einer
Flugverbotszone nach libyschem Vorbild, in der sich die Rebellen der von der
Türkei unterstützten „Freien Syrischen Armee“ dann ungestört formieren können. Seit
Monaten wird in der israelischen und der US-amerikanischen Regierung über einen
militärischen Angriff auf den Iran diskutiert. Eine solche Diskussion zeugt von
der völligen Missachtung des strikten Gewaltverbots, auf das sich alle
Mitgliedsstaaten in der Charta der Vereinten Nationen geeinigt haben. Dabei
enthält der im November 2011 veröffentlichte Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde
(IAEA) keine belastbaren Belege für ein aktuelles iranisches Atomwaffenprogramm.
Teheran nimmt nur das allen Staaten im Atomwaffensperrvertrag garantierte Recht
für sich in Anspruch, den kompletten Kreislauf der Atomenergieproduktion nutzen
zu können. Israel, das bereits seit Jahrzehnten über Atomwaffen verfügt, ist
dem Atomwaffensperrvertrag nie beigetreten.
Die AFI
fordert die Einrichtung einer atomwaffenfreien Zone im Nahen und Mittleren
Osten, die auch die kontrollierte Vernichtung der israelischen Atomwaffen
einbezieht. So könnte auch der Iran davon überzeugt werden, ganz auf ein Atomprogramm
zu verzichten – denn nicht erst seit Fukushima wissen wir, dass auch die zivile
Nutzung der Kernkraft lebensbedrohend und letztlich nicht beherrschbar ist.
Selbst aktiv werden
Setzen
auch Sie sich dafür ein, dass aktuelle Kriege beendet und Konflikte in Zukunft
friedlich bewältigt werden:
-
Unterstützen Sie die
Aktionen der AFI und anderer Friedensgruppen
-
Unterstützen Sie die
Aktion Aufschrei (Details unter www.aufschrei-waffenhandel.de)
-
Wenden Sie sich an Ihre Bundestagsabgeordneten
und fordern Sie einen Stopp der Rüstungsexporte und aller Kriegseinsätze der
Bundeswehr
Die Bundesregierung plant, die Bundeswehr nun auch mit bewaffneten Drohnen auszustatten. Diese unbemannten ferngesteuerten ... drohneferngesteuert.blogspot.com
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