Neues Bündnis und „Augsburger Aufruf“ für friedliche Bildung
Gründung des Bayerischen Bündnisses für zivile Bildung und Wissenschaft am historischen Standort Augsburg – öffentlicher Diskurs und Umdenken gefordert.
Am Samstag, den 23.11.2013, hat sich das Bayerische Bündnis für zivile Bildung und Wissenschaft gegründet, das sich der zunehmenden Militarisierung der bayerischen Bildungslandschaft entgegenstellt. Am Gründungsprozess beteiligt waren Angehörige von GEW und ver.di sowie Studierende und Mitarbeiter*innen der Universitäten und Hochschulen aus Augsburg, Erlangen, München, Nürnberg, Regensburg und Würzburg.
„Die Friedensstadt Augsburg rühmt sich nicht nur als der historische Ort des berühmten Religionsfriedens. Sie ist auch einer der Hauptstandorte der bayerischen Rüstungsproduktion. Diese Produktion ist auf wissenschaftlichen Nachwuchs angewiesen, dessen Kultivierung innerhalb der Augsburger Universität derzeit mit dem Bau des sogenannten Innovationsparks im Eiltempo intensiviert wird,“ so Christine Kath, Studentin und Gründungsmitglied. Weiter errichten Bundeswehr, Rüstungsindustrie und zivile Hochschulen, u.a. die TUM eine neue Forschungsinstitution auf dem Gelände einer ehemaligen militärischen Versuchsanstalt in Ottobrunn. Der Ludwig-Bölkow-Campus soll der Entwicklung autonom agierender Kampfdrohnen dienen. Die Bundeswehr betont, dass eine enge Zusammenarbeit mit der Rüstungswirtschaft auf dem Gebiet der Drohnen für die Transformation der Bundeswehr zur weltweit agierenden Interventions- und Besatzungsarmee unabdingbar sei.
Ziel des Bündnisses ist es, sich der fortlaufenden Militarisierung von Bildungs- und Forschungseinrichtungen entgegen zu stellen.„Das Bündnis versteht sich als ein offener Zusammenschluss von engagierten Angehörigen verschiedener Forschungs- und Bildungseinrichtungen. Wir streben eine kritische Auseinandersetzung über die gesellschaftliche Verantwortung von Bildungs- und Forschungseinrichtungen an“ so Daniel Gaittet, Mitglied im Studentischen Konvent der Universität Regensburg und Mitinitiator.
Die zentralen Forderungen des Bündnisses bestehen in der Einführung von Zivilklauseln, der damit verbundenen Kündigung von Kooperationsverträgen und der Offenlegung aller Kooperationen und Drittmittelverträge. Diese Forderungen sind im Augsburger Aufruf niedergeschrieben, der unter www.zivilklausel-bayern.de nachzulesen ist.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen