Pressemitteilung der IFUA zur Debatte an der Phil-Hist Fakultät

hier könnt ihr die Pressemitteilung der IFUA zum aktuellen Stand der Debatte an der Phil-Fist Fakultät nachlesen: (16.12.2013)

Rüstungsforschung an der Uni? Universitätsleitung verschließt sich offenen Gesprächen – Dekane wollen Debatte aussitzen

Mitten in der Debatte um Rüstungsforschung an bayerischen Universitäten erhöht sich auch der Druck auf die Universitätsleitung und entscheidungsbefugte Gremien der Universität Augsburg. Trotz großer medialer Öffentlichkeit versuchen diese, einer Positionierung bezüglich der zukünftigen Ausrichtung der Universität auszuweichen.

Am Mittwoch, den 04.12.2013, fand an der Philologisch-Historischen Fakultät die Sitzung der Raum- und Strukturenkommission statt, in der die Präambel für den Entwicklungsplan der Fakultät besprochen werden sollte. Dieser sollte unter anderem den folgenden Passus beinhalten: „Forschung, Lehre und Studium dienen ausschließlich zivilen und friedlichen Zwecken.“ Der Dekan Prof. Dr. Martin Middeke hatte im persönlichen Gespräch kurz vor dem Sitzungstermin seine volle Zustimmung und seinen Willen, diesen Satz zu verankern, zugesichert und vor dem gesamten Fakultätsrat noch einmal bekräftigt. In der Kommission jedoch, die kurz nach einer internen Besprechung aller DekanInnen stattfand, wurde der komplette Punkt der Tagesordnung auf Vorschlag des Dekans verworfen und in eine unbestimmte Zukunft vertagt.

Einige Mitglieder der Raum- und Strukturenkommission sind gleichzeitig im Universitätsrat vertreten, dem auch UnternehmensvertreterInnen angehören. Unter anderem Dr. Reinhard Janta, Geschäftsführer der SGL Carbon GmbH, Konzern mit eigener Rüstungssparte sowie Mitglied des Carbon Composites e.V. und damit Mitinitiator des umstrittenen Innovationsparks direkt am Uni-Campus.

Daraus ergeben sich Fragen zu Demokratieverständnis, Meinungsfreiheit, wissenschaftlichen Grundwerten und Unabhängigkeit von Forschung und Lehre an der Universität Augsburg.“, so Georg Stasch, studentischer Vertreter in der betreffenden Kommission und Studierendenparlamentsmitglied an der Uni Augsburg.

In einem Radiobeitrag des Bayerischen Rundfunks am 1.12.2013 äußerte sich die Präsidentin der Universität zur Debatte über die Zivilklausel wie folgt: „Das [sind] ganz wichtige Impulse, die wir auch aufgreifen und über die wir uns dann im Präsidium und in der gesamten Universität weitreichende Gedanken machen.“ Auf eine weitere Anfrage der Initiative Friedliche Uni Augsburg hin, verweigerte die Universitätsleitung jedoch erneut jeglichen Dialog.

Die Forderungen nach einer Zivil- und nach einer Transparenzklausel erhalten einmal mehr zusätzliches Gewicht. Spätestens vor dem Hintergrund der Verstrickung bayerischer Universitäten in die vom Pentagon finanzierte Rüstungsforschung sollte die Universitätsleitung beginnen, sich dem notwendigen Diskurs zu stellen und sich zu eindeutig zu positionieren.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen